Papa Teppe huntergehn!«. Der Kleine griff meinen Zeigefinger und zerrte mich ans obere Ende der Ferienhaustreppe. Die führte todesmutigsteil nach unten, wie Abschnitte des Huashan-Pfads in China. Denn es handelte sich um eine kleine platzoptimierte Finnhütte. Das ist die Abkürzung für hyggeliges Dach-ohne-Wände-Holzhäuschen mit Kleinkind-Selbstmordtreppe, also eigentlich Hdowhmkksmt, da streiten sich aber die Philologen, wie man es ausspricht. Unser Kleiner kam gerade in ein Alter, in dem er nicht jede Suizidmöglichkeit austestete, sondern zur Not Treppen rückwärts herunterrutschte. Oder mit lautem Imperativ Hilfe herbeirief, was mir auch lieber war als ein Schädelbasisbruch.
Jedes Jahr mit Kind ist anders
Letztes Jahr, in der Zeit t + 8 Monate, war ein kroatischer Ferienzimmerkomplex mit Halbpension genau das richtige für unser Jahres-Get-away (hier ist nachzulesen, wie der Urlaub mit 8‑Monate-Baby funktioniert hat). Riesiges Buffet, freundliche Menschen, unkomplizierte Bürokratie, üppiges Buffet, Klima nicht zu heiß, nicht zu kalt, und bloß keine Vollsonnenstrände, denn dieser Tage ist man schlauer, als die Familie mit Hautkrebs zu infizieren. Stattdessen ein großes Buffet, spannende Ausflüge, abwechslungsreiche Promenaden, Piratenhöhlen mit Eintritt und dschungelhafte Wanderwege; und ein gigantisches Buffet. Ganz tolle Sache. Besonders das Buffet. Das Kind hatten wir immer dabei und so gestalteten wir unsere Umgebung so komfortabel und einfach wie möglich.
Dieses Jahr wollten wir wegen der acht Millionen vom Aussterben bedrohten Spezies, also im Rahmen praktisch angewandter Ökonachhaltigkeit auf einen Flug verzichten und im heimischen Deutschland etwas ausprobieren. Der Kleine konnte mit fast zwei Jahren schon ganz gut laufen und war schon etwas schlauer — ganz neue Herausforderungen. Und da wir als Berliner Bewohner der Norddeutschen Tiefebene sind und die Gegend vom Spreewald bis zur Ostsee wie unsere Westen- und Ostentaschen kennen, durfte es durchaus etwas hyggeliger hügeliger werden. Wir trauten uns Richtung Süden: ins Fichtelgebirge, denn Fichteln sind eine willkommene Abwechslung zu den endlosen Kieferwäldern des Nordens.
Ob wir gut mit der sauerstoffärmeren Luft in den oberen Gefilden zurechtkämen? Ob wir das Essen vertrugen; dort gibt es ja nur Schweinsbraten und Schnitzel? Ob wir eine kindgerechte Unterkunft fänden, in der wir alle etwas Ruhe bekämen? Ob wir die Einheimischen verstünden? Sie uns? Immerhin kamen wir dem Weißwurstäquator gefährlich nahe. Und was, wenn man uns beim Geldwechseln betröge? Gab es dort EC-Automaten? Spielplätze? Voll Spannung erwarteten wir monatelang unseren Urlaub im Land der Franken, das nicht Frankreich heißt.
Gewusst wie: Autoanreise total stressfrei mit Zweijährigem
Wie immer planten wir perfekt. Das begann schon bei der Anreise, denn 400 km galt es mit einem geliehenem Kfz zu bewältigen, Google Maps errechnete dafür satte vier Stunden. Für Menschen ohne Kinder ist das ein Nachmittagstrip. Für Eltern eines Zweijährigen allerdings eine Hochrisikoaktivität mit zahllosen potentiellen Babyhürden, und sei es nur, dass der Kleine den Trip von Anfang bis Ende mit sehr lautem Geschrei boykottierte.
»Auf keinen Fall« dachte sich Frau 8BitPapa, als wir uns eines Nach-der-Zubettgehzeit-Abends hinter den Planungs-Laptops versteckten, um Milestones festzulegen und zu buchen. Der Trip wurde segmentiert, mit exakt einem Zwischenstopp irgendwo in Sachsen-Anhalt, das ist ein teilsouveräner Gliedstaat in der Mitte Deutschlands.
Genial: Die in die Länge gezogene Reise gaukelte dem Gehirn ein besonders weit entferntes Reiseziel vor, z. B. Malaga. So würde sich der Urlaub besonders, besonders lange und besonders exotisch anfühlen.
Noch genialer: Sie bezog die Kofferpackplanung mit ein und sah einen separaten Kleidungscontainer für diese Einzelübernachtung vor. Vorbei die Zeiten, wo man im Dunkeln im strömenden Regen tonnenschwere Koffer über die sachsen-anhältischen Stricherboulevards zerrte. Stattdessen bezogen wir das sonnendurchflutete Zimmer am romantischen Flüsschen mit einer einfachen Alditüte. Sowohl ich als auch mein Rücken und meine Knie verliebten sich an jenem Abend aufs Neue in die Mutter meines Sohns.
Ob die Mitte Deutschlands nun auch so schön war, wie (was liegt nochmal genau in der Mitte zwischen Berlin und Malaga?) Lyon, muss jeder für sich selbst entscheiden. Für uns entpuppte sich der Zielort als Seniorengeheimtreff mit einem mittelalterlichem Kloster, einem Eiscafé, einer Boutique und einem viel zu früh schließenden Restaurant mit regionaler Schnitzelkarte. Statt Pils gab es Helles, die Schnitzel kamen aber leider aus der Tiefkühltruhe (mein »Sommerschnitzel« entpuppte sich als ein mit Zahnstocher zusammengehaltener Schnitzel-Burger), die Wespen waren so lästig wie daheim, die Betten zu klein, die Matratzen aber stabil und das versprochene Kinderbett vorhanden. Endlich Urlaub! Und der Kleine hatte den ganzen langen Weg durchgepennt. Herrlich. So entspannt konnte ein Urlaub mit einem Zweijährigen sein – wer hätte das gedacht?
Akklimatinternetisierung
Zur Final Destination im Fichtelgebirge, das sich gerade noch so in Bayern befand, war es nur noch ein Katzensprung. Die Hügel wurden steiler, die Wälder dichter, der Himmel blauweißer, die Schnitzel frischer. Das Ferienhausdorfgelände lag an einem lauschigen See, jede Einheit hatte ein kleines Vor- und Hintergärtchen und eine Fußmatte mit der Aufschrift »Hausschlüsselversteck«. Denn man kannte sich, eine große friedliche Community, in der niemand jemand anderem etwas Böses wünschte. Ein Himmel auf Erden? (Zu Hause wurde die Eingangstür wöchentlich neu getagt, irgendjemand urinierte in Kinderwägen und Buggys im Hausflur und der Hinterhof-Müllverwerterstudi wurde zu faul, für ihn nicht verwertbare aufgerissene Restmüllbeutel wieder in den Container zurückzupacken. Ich dachte eine Sekunde nach und formulierte schon in meinem Kopf die Mietkündigung.)
Natürlich brachte die unbekannte Infrastruktur einige Herausforderungen mit sich. Wir hatten uns ja in den letzten Jahren radikal von Camping- zu Hotelurlaubern weiterentwickelt, und dabei einige Zwischenstationen übersprungen. Allein die Existenz einer Windelstation machte das Leben mit Baby zehn Mal einfacher. Mit so einem Ferienhäuschen erforschten wir nun eine interessante Welt dazwischen, abseits der Extreme Gemeinschaftsklo vs. All-Inclusive.
Während wir im Zelt unsere eigenen Hausregeln hatten und im Hotel niemand etwas gegen kaputte Lampen und Rotweinflecken an den Wänden zu sagen traute (es war Neujahr und ein echtes Versehen), überraschte uns im Hdowhmkksmt-Ferienhaus Lauscherseeblick eine immerhin 20-seitige Anleitung. Da wurde alles erklärt, was man als Hausleiher im Fichtelgebirge so wissen muss. Der Fensterdurchlüftungsplan zur Vermeidung von Schimmel, die GPS-Koordinaten der Glasflaschen-Recycling-Locations am Dorfrand, der dreifache WLAN-Passwortschutz, in welchen Läden man regionale Briefmarken erwerben konnte, welche Räume von der Endreinigung ausgeschlossen waren, dass die Endreinigung in bar und unnummerierten Scheinen zu bezahlen war, und wo sich der Grill befand — mit dem eindringlichen Hinweis, dass man ihn aber aus brandschutzrechtlichen Gründen nicht verwenden durfte. Ich liebe ja Anleitungen und so lernte ich erstmal auswendig, wo sich die Rettungsausgänge befanden und wie man die Schwimmwesten anlegte.
Danach ging es ans Absichern des Hauses. Babyproofing, wie der Angeberanglizist das nennt — ein Prozess, der bei uns zu Hause drei Jahre (wir begannen schon in der pränatalen Phase) sukzessives Ausprobieren, Lernen und neu Ausprobieren kostete, ließ sich hier auf einige gezielte Handgriffe reduzieren: Steckdosen verstecken (Verschieben des gesamten Mobiliars) und spitze und anderweitig kindinkompatible Objekte von der untersten Ebene (bis 1m) auf Level 3 (oberste Regale) oder 4 (oben auf den Schrank) sortieren. Da mag mich der eine oder andere Leser für paranoid halten, aber ich halte Korkenzieher, Santoku-Kochmesser, Schaschlikspieße, Kaminbesteck, Pestizide, Puzzles, Aufkleber und Stifte für ungeeignet für die Hände eines Zweijährigen.
Stifte?
Jawohl, ich hatte nämlich keine Lust mehr, einem Zweijährigen 24/7 hinterherzulaufen, um Wände und Türen vom Bemaltwerden auszuschließen – besonders nicht in der Zeit morgens zwischen 4 und 7.
Auch an Kissen könnte er ersticken, sich in Wäscheleinen zu Tode verheddern und von der Couch in die Querschnittslähmung stürzen. Alles raus! Die hausinterne Treppe könnten wir ja bald mit einer kniffligen Strickleiter ersetzen. Ach nein, solche Modelle bestieg er inzwischen auch schon, weil ihn die Spielplätze (verkappte Nachwuchstruppenübungsplätze) entsprechend trainierten. Dann installierten wir noch Windelstationen an drei strategisch wichtigen Orten und gaben uns gegenseitig den Bestens-vorbereitet-Orden.
Jetzt aber endlich Urlaub! Am gegenüberliegenden Ufer lag das uns nächste rustikale Restaurant mit einer Google-Wertung von 4,5/5, zurecht, denn das Schnitzel war deutlich besser als während der Anreise, kam vermutlich von glücklichen fränkischen Kühen. Demzufolge war auch der Räuberteller für unseren Kleinen besonders lecker. Bis dann freilich die Wespen kamen — jetzt aber schnell nach Hause, denn nur weil wir im Urlaub waren, würde der Kleine ja nicht bis 10 Uhr ausschlafen. Überraschung: Das Kind schlief in dieser fremder Location geruhsam und ununterbrochen — in seinem eigenen Zimmer. Noch ein Abendstündchen auf dem Balkon relaxen und auf Reddit, SPON und anderen News-Aggregatoren surfen und den Ausflugsplan für morgen fertigstellen?
»Hast du Empfang?«
»Ne, bricht immer wieder ab, als ob sich der Router… bewegt!«
»Mist. Und mobil habe ich nur EDGE. Voller Ausschlag, kommt aber auch nichts.«
»Ja, seltsam. Vielleicht zu wenig EDGE für zu viele Hdowhmkksmt-Gäste?«
Eine späte Wespenpatrouille überzeugte uns schließlich davon, dass wir doch schon richtig müde waren.
Leben wie ein Fichtelgebirgsianer
Flexibel auf die Gesamtsituation reagieren, das war das Geheimnis. Haus, Kind, Wetter, Hummeln im Hintern und Wespen in den Gläsern – das alles ließ sich in einer lockeren Tagesnichtplanung unterbringen, mit der wichtigsten Prämisse: bloß kein Stress. So vergingen die Tage in neuer Umgebung, denn darauf kam es an: andere Wände, andere Betten, andere Kaffeemaschinen, andere Menschen, andere Besucherbergwerke und andere Gipfelfelsenformationen. Selbst die Luft roch irgendwie anders, fichtelgebirgisch eben.
Auch das Internet war anders: seltener. Das wurde zur Herausforderung, weil wir diese verrückte neumodische Technologie in der Regel für unsere Aktivitätenplanung verwendeten. Am ersten Vollzeiturlaubstag, ich erkundete mit dem Kleinen gerade den phänomenalen Uferspielplatz, kam Frau 8BitPapa von Ihrer Seeschwimmrunde zurück und erstattete Bericht.
»Herrliches Wasser! Und genau in der Mitte hatte ich drei GPRS-Balken! Kam aber trotzdem nichts.«
Und damit wurde unsere Internetlosigkeit langsam zu Problem. Fürs Abendessen fanden wir nur ein einzelnes überfülltes Restaurant mit kulinarischem Highlight: Es war Schnitzelmontag! Der Laden war so voll, dass selbst die Raucher zum Rauchen vor der Tür anstehen mussten. Einen derart langen Gastroaufenthalten hatte ich nicht vorgesehen und deshalb geschlampt.
»Du hast die Malsachen vergessen?«
»Oh weh.«
»Du hast die Bücher vergessen?«
»Verdammt! Sogar die Kokosnuss- und Pixelfeenbüchlein.«
»Du hast die Windeltasche vergessen?«
»Jetzt, wo du es sagst – riechst du das auch?«
Die aktuelle Windel erhielt also einen Belastungstest, und das 8BitBaby musste mit Notobjekten aus dem Auto Vorlieb nehmen: Parkscheibe, Erste-Hilfe-Täschchen, Reifenwechselkreuzschlüssel, Zigarettenanzünder, was man halt so dabei hatte. Warum nicht – sein aktuelles Lieblingsspielzeug daheim war ein 20 Jahre alter Rührmixer.
Und so hatte unser Lieblingskind wieder einen fantastischen Urlaubstag verbracht, und schlief später zu Hause perfekt ein, wie ein Baby, als wäre er im Urlaub. Unser Planungsdesaster vom Vorabend wiederholte sich währenddessen. Mit einer Handvoll EDGE-Bits und ‑Bytes fanden wir gerade noch das Ziel für den nächsten Tag: einen Berg! Genauer gesagt, einen Berggipfel. Dort musste es Empfang geben, um genügend Ausflugsziel-Browsertabs zu öffnen.
Die Enttäuschung war gewaltig. Wir fanden zwar außerordentlich spannende Geocaches, und aßen die wohl leckerste Schnitzelsemmel nördlich der Donau, während der Kleine auf dem größten modernsten Gipfelspielplatz herumtollte. Aber Internetempfang? Ich überwand sogar meine Höhenangst (eine halbe Stunde im Sessellift inklusive Nothalt sind nicht lustig) und stellte meine Sonnenempfindlichkeit auf die Probe, um mich auf 1024 Metern neben einen Sendemast zu stellen! Fehlanzeige. Mit Internetempfang hätten wir herausfinden können, warum wir keinen Internetempfang hatten: Der Mast war ausschließlich für UKW-Radio und Fernsehprogramme des Bayerischen Rundfunks vorgesehen. 1980?
Auf der Rückfahrt machten wir an einem zentral gelegenen Supermarkt halt, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Heute Abend wollten wir endlich als Selbstversorger für ein abwechslungsreicheres Essen sorgen. Und ein paar Kleinstadt-EDGE-Bytes halfen bei der Missionsplanung für den nächsten Tag. (Leider gab es aufgrund eines logistischen Missverständnisses zwischen mir und Frau 8BitPapa nochmal Schnitzel (Nachhaltigkeit, Sonderangebot), aber wenigstens frisch, vom lokalen Metzger.)
Auf diese Weise urlaubten wir uns von Tag zu Tag. Lektion: An folgenden Locations gibt es im Urlaub kein Internet: an herrlichen Ferienschwimmseen, in Besuchereisenbergwerken, in Maislabyrinthen, in Altstädten netter Ausflugskleinstädte, auf Wanderwegen in allen vier Himmelsrichtungen (was fatale Navigationsprobleme mit sich bringt), auf Spielplätzen und auf Bergen.
Gegen Ende des Urlaubs, der Kleine hatte seinen Spielplatzspieltrieb sichtlich ausgelebt und die Zeit genossen, hatte ich dann auch nur ein Ziel: Bloß kein Schnitzel. Mit einer 4,7‑Wertung sollten sie in der nächsten Location ganz besonders gut sein (es handelte sich um ein rustikales typisch bayerisches Restaurant), aber ich entschied mich doch lieber für ein Cordon Bleu.
Habt Ihr auch was anderes gemacht, als Schnitzel gegessen?
Da haben wir also wieder eine ganze Menge gelernt aus dem zweiten echten Urlaub mit Kind.
- Im Fichtelgebirge gibt es viel zu erleben und zu sehen, die Gegend ist mehr als einen Besuch wert. Trotzdem ist eine sorgsame gastronomische Planung Voraussetzung für ein glückliches Beieinander und eine gesunde Verdauung.
- Die Urlaubsform des Ferienhäuschens ist durchaus kleinkindkompatibel, wenn man die Möbel- und Dekorationsregeln von daheim einhält.
- Schilder am Straßenrand und kleine gefaltete Flyerchen in regionalen Gaststätten weisen auf sehenswürdige Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten hin. Wer an einem Bergwerks- und Rodelbahn- oder Hoch- und Klettergartenschild vorbeidüst, sollte sofort auf die Bremse treten. Besser wird’s vielleicht nicht.
- Wespen sind mit Kindern um ein Vielfaches ärgerlicher. Denn es genügt nicht, die geschützten Tiere zum Tischnachbarn zu wedeln, man will sie von der armen Babyhaut fernhalten.
- Zweijährige Kinder sind überraschend anpassungsfähig und urlaubstechnisch zufriedenzustellen, wenn: (1) Sie fühlen sich wohl oder es gibt aufregende Spielplätze. (2) Sie sind saumüde.
- GPS-Geräte mit Offlinekarten haben noch eine Daseinsberechtigung.
- Der Euro ist woanders auch noch etwas wert, besser sind aber Goldmünzen. Auch bei der Abreise:
»Halt, halt. Ich kann Sie ned gehen lassen. Sie müssen die Endreinigung in bar bezahlen.«
»Ach so, ja, eigentlich hatten wir genug dabei, aber kein Restaurant nahm unsere EC-Karte.«
»Bei der Bank gibt es einen EC-Automat.«
»Ja wirklich? Und da kommt man auch ran?«
»Ja sicher.«
»Die ist nicht drin, und die Bank hat zu, oder so?«
»Nein, nein, die Bank hat einen EC-Automaten.«
»Und da kommt man auch ran?«
»Ja sicher.«
»Der ist also irgendwo außen am Gebäude, so dass man da auch abends rankommt, ja?«
»Wer?«
»Der EC-Automat. Zum Abheben.«
»Ja sicher.«
»Sicher? Und dann bringe ich das Bargeld bei Ihnen vorbei.«
»Genau. Wir wohnen do hinten am Waldrand. Am Waldrand 7. Da wo es zur Schreinerei abgeht, von do noch ein Stückel weiter. Sie wissen doch, wenn sie ins Dorf rein fahren, dann ist do links ein Schuid, dann kommt eine Straße, von dort gesehen also links…«
»Äh ja, das bekommen wir schon hin. Wir machen das über Maps auf dem Handy. Am Waldrand 7?«
»Soll ich’s Eana aufschreiben?«
»Nein, nein, das sehen wir dann, wenn wir dort sind.«
»Hinter der Schreinerei!«
Jetzt aber nichts, wie heim.
Euer 8BitPapa
P.S.
»Ruhig, ruhig, heute gibt’s leider keinen Spielplatz, wir fahren doch nach Hause. Hier nimm ein Buch von dem blöden Raben mit seiner bescheuerten Socke. …
Warte, fahr nicht so schnell. Hier muss irgendwo die Schreinerei sein.
Nicht so schnell! Die Karte lädt nicht.«